Plotten und Worldbuilding – Schreibfrust, Schreiblust?

Was motiviert mich, wenn vieles mit der Debüt-Romanreihe nicht so klappt, wie ich mir das vorgestellt oder geplant habe? Im Moment sind das drei Dinge: Einmal das Coworking per Zoom mit einem Autorenkollegen. Davon habe ich neulich berichtet. Zweitens dass ich so langsam und endlich in die Phase der Veröffentlichung des ersten Bandes eintrete. Dazu demnächst mehr. Und das dritte sind die Videos eines Youtubers, der sich unter anderem mit Worldbuilding und Plotten beschäftigt. Aber beginnen wir von vorne.

Ich wollte drei Fliegen mit einer Klatsche erwischen. Eine Debüt-Romanreihe aus dem Bereich Fantasy mit maximal vier Kurzromanen schreiben (Kurzroman heißt für mich maximal (!) 400 Normseiten). Dadurch meine Fähigkeiten im Schreiben verbessern. Und erste Erfahrungen im ausführlichen Plotten und im Worldbuilding sammeln.

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Im November 2022 nahm ich deswegen das erste mal am NaNoWriMo teil (siehe mein Erlebnisbericht). Ich war begeistert, dass ich tatsächlich auf Anhieb die fünfzigtausend Wörter geschafft hatte. Zuvor hatte ich mir eine sehr knappe Beschreibung meiner fiktiven Welt (Worldbuilding) und eine grobe Handlung (Plotten) erarbeitet. Ich war dementsprechend erleichtert, dass ich nach weiteren eineinhalb Monaten einen meiner Einschätzung nach soliden ersten Band der kleinen Romanreihe in der Rohfassung fertiggestellt hatte.

Was war als nächstes dran? Natürlich eine erste Überarbeitung. Aber hier kam mir das Leben mit seinen verschiedenen großen, mittleren und kleinen Baustellen sowie einige Kurzgeschichten dazwischen, die „unbedingt“ geschrieben werden wollten. Die Bearbeitung dauerte entsprechend deutlich länger.

Als nächsten Schritt plante ich, das Worldbuilding und das Plotten weiter zu entwickeln, um für den NaNoWriMo 2023 durchzustarten: Band 2 sollte entstehen. Aber ich verschleppte die Arbeiten (siehe: Prokrastination) und startete fast ohne zusätzliche neue Hintergrundinformationen. Anfangs meisterte ich die Herausforderung zufriedenstellend, aber zum einen stockte der Schreibprozess immer wieder. Zum zweiten nahm eine hartnäckige Erkältung ein minderjährige Mitglied unseres Haushalts in Beschlag, sodass ich tagsüber nicht zum Schreiben kam. Das Resultat: Zwei Bremsvorgänge, die den Schreib-Zug zu sehr verlangsamten und ihn kurz vor dreißigtausend Wörtern zum Stehen brachten.

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Was war passiert? Etwas, was mit Sicherheit nicht selten eintritt, sobald die Muse sich auf unbestimmte Zeit verabschiedet und unromantisches Handwerk und nüchterne Planung gefragt sind: Die Komplexität, die sich zwangsläufig ergibt, um eine Romanreihe lebendig und authentisch gestalten zu können, und die dafür notwendige Vorbereitung (Plotten & Worldbuildung), der ich mich verweigert hatte, versperrten mir den Weg zum flüssigen Schreiben.

Kommen wir dahin zurück, was mich nach diesen Motivations-Bremsen erneut motivieren und inspirieren kann. Begeistert haben mich neulich die Youtube-Videos eines niederländischen Grafikers, der den Account Rick’s Creations bespielt. Er beschreibt unter anderem seine Reise, in der er vom Nerd für selbst entwickelte D&D-Abenteuer-Settings zum „Fantasy Illustrator & Portait Artist“ wurde. Innerhalb von zehn Jahren (!) hat er durch kontinuierliches Plotten und das Worldbuilding eine Fantasywelt mit Skizzen und Illustrationen sowie Notizen ausgestaltet und plant im Moment einen Roman. Ich möchte keine zehn Jahre an meinem Projekt „Dilogie“ arbeiten. Aber die Freude und die Energie die Rick Hertel in meinen Augen ausstrahlt, haben mir jedenfalls neuen Schwung gegeben.

Neuen Schwung haben mir seine Videos auch für das Projekt „Crowdfunding“ gegeben. Denn in absehbarer Zeit soll meine Crowdfunding-Kampagne durchstarten (vermutlich zuerst Steady, danach Patreon), um Euch die Möglichkeit zu geben, mich bei meinen „fantastischen“ Unternehmungen finanziell zu unterstützen. Stay tuned!